Aktuell

12.07.2007 - Ausstellungsbeitrag und Vortrag über das KZ-Außenlager Flößberg in Borna

"Forward to the River Mulde" heißt die aktuelle Sonderausstellung des Stadtmuseums Borna. Konzipiert vom Ansbacher Militärhistoriker Jürgen Moeller zeichnet die Ausstellung die Geschichte der Besetzung Mitteldeutschlands durch die US-Armee im Frühjahr 1945 nach. Vom Museum Borna erhielten wir die Möglichkeit die Sonderausstellung um zwei Schautafeln über das KZ-Außenlager Flößberg zu ergänzen. Die Grundlage unseres Ausstellungsbeitrags bildeten wie bisher die Berichte der Überlebenden, ergänzt um Zeitdokumente und weitere Materialien.

Wie groß das Interesse an der Geschichte des ehemaligen KZ-Außenlagers Flößberg auch in Borna ist, durften wir bei einem Vortrag am 12.Juli 2007 erfahren. Der Vortragsraum des Stadtmuseums war bis zum letzten Platz gefüllt.

Unseren Vortrag hatten wir in zwei Teile gegliedert. Zunächst sprach Katrin Henzel über das Außenlager Flößberg. Danach thematisierte Stefan Walter die Umbettung von 98 toten Häftlingen von Flößberg nach Borna Ende April 1945. Im Anschluss an unseren Vortrag folgte eine angeregte Diskussion. Unter anderem erinnerte sich Fritz Leistner aus Borna, wie er als Jugendlicher Zeuge von Misshandlungen von Häftlingen im Flößberger Lager wurde. Kontrovers wurde auch über den Umgang mit den authentischen Erinnerungsorten während der DDR-Zeit diskutiert. Zugleich wurde immer wieder auf den unerträglichen Zustand des Häftlingsfriedhofs im Flößberger Wald hingewiesen.

Für uns war die Veranstaltung ebenfalls aufschlussreich. Neue Erkenntnisse durch Zeitzeugen, aber auch viele neue Fragen zeigen, dass die Aufarbeitung der Geschichte des Flößberger Außenlagers noch lange nicht abgeschlossen ist.
Wir bedanken uns recht herzlich beim Museum Borna und der Ortschronik Borna, insbesondere Museumsleiterin Frau Kämpfner und Ortschronist Thomas Bergner, dass wir unsere Forschungen im Rahmen der Sonderausstellung präsentieren durften.

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