28.12.2014 - Siebzigster Jahrestag der Errichtung des KZ-Außenlagers Flößberg

Im Dezember 2014 jährte sich die Inbetriebnahme des KZ-Außenlagers Flößberg zum siebzigsten Mal. Mit zwei Veranstaltungen erinnerten die Menschen der Region an dieses Ereignis.

Veranstaltungen in Borna und Flößberg

Das Kinder- und Jugendparlament der Großen Kreisstadt Borna hatte am 30. November 2014 auf dem auf dem Friedhof in der Lobstädter Straße in Borna eine Gedenkveranstaltung organisiert, an der über 20, vorwiegend jugendliche, Personen teilnahmen. Auf dem Friedhof sind 98 Opfer des KZ Flößberg beigesetzt. 

Am 5. Dezember 2014 fand in Flößberg eine weitere Gedenkstunde statt. Wenigstens die Hälfte der etwa 50 Teilnehmer waren ebenfalls Jugendliche. Bei der Veranstaltung, die von der Geschichtswerkstatt Flößberg, dem Förderverein Gedenkstätte Flößberg und dem Flexiblen Jugendmanagement des Landkreises veranstaltet wurde, wurden zwei Informationstafeln zum KZ-Außenlager enthüllt, eine im Ort Flößberg, eine zweite am ehemaligen Lagerstandort. 

Einweihung von Informationstafeln in Flößberg

Entstanden waren die Tafeln im Rahmen einer mehrjährigen Projektarbeit der 10. Klassen an der Oberschule Bad Lausick. Gefördert wurde sie durch das Programm „Zeitensprünge“ der Sächsischen Jugendstiftung und von der „Aktion Mensch“. 

Obwohl Zeitzeugen aus gesundheitlichen Gründen ihre Teilnahme absagen mussten, gab es vieles zu berichten: zur Geschichtsvermittlung und zur Arbeit am Schülerprojekt, zur Geschichte des Ortes und darüber, wie der Erinnerungsort weiterentwickelt werden soll.

Weiterer Meilenstein auf dem Weg zu einem würdigen Erinnerungsort

Durch die Veranstaltung führte Andreas Rauhut vom Flexiblen Jugendmanagement. Zu Wort kamen die Schüler Sophia Klagge, Maximilian Tröger und Hannes Barczynski sowie ihre Geschichtslehrerin Anke Schneider, der Bürgermeister von Frohburg, Wolfgang Hiensch, der Ortsvorsteher von Flößberg, Karsten Richter, sowie mit Wolfgang Heidrich ein Vertreter der Geschichtswerkstatt Flößberg, mit Torsten Wünsche ein Mitglied des Fördervereins Gedenkstätte Flößberg und mit Martin Schmidt, ein Verantwortlicher der Sächsischen Jugendstiftung. Und während des Gitarrenspiels der Schülerin Jennifer Hennig hatten die Anwesenden Zeit, ihre Gedanken schweifen zu lassen. 

Mit dem Errichten der beiden Informationstafeln ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Schaffung eines würdigen Erinnerungsortes erreicht worden. Erstmals finden die Menschen auch außerhalb des Flößberger Waldes Hinweise auf das Geschehene. Bürgermeister Hiensch stellte die Frage, warum dies fast 70 Jahre dauern musste. Vielen Beteiligten und vor allem und den Schülern ist es zu verdanken, dass es endlich geglückt ist. 

Wer sich über den Inhalt der Tafeln hinaus für die Geschichte und die Spuren des Lagers interessiert, hat die Möglichkeit, bei der Geschichtswerkstatt einen Rundgang über das Gelände oder eine geführte Geocaching-Tour zu buchen.

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