Gedenkstätte Flößberg erhält Auszeichnung "Politischer Ort"

Übergabe der Auszeichnung

Jedes Jahr sucht die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung in einem anderen Landkreis Politische Orte und prämiert jeweils zwei. Nun wurden die KZ-Gedenkstätte Flößberg und das Schloss Altranstädt mit diesem Status ausgezeichnet. 

Einladung zur Identifikation mit konkreten Orten

In unserem Freistaat finden sich zahlreiche Orte, wo sich Menschen politisch beteiligen oder sich mit politisch-historischer Bildung befassen. Solche Politischen Orte sucht die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung (SLpB) seit 2011 – zuletzt 2015 im Landkreis Leipzig. Projektleiter Stefan Zinnow über die Intension der SLpB: „Sachsens Geschichte bietet eine reiche Fülle von Ereignissen, die zur Identifikation mit konkreten Orten einladen. Wir wollen anregen, diese Politischen Orte kennenzulernen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen.“ 

Die Jury, bestehend aus einem Vertreter des Kuratoriums, einer Vertreterin des Landkreises Leipzig für die Region sowie einer Vertreterin der Landeszentrale, wählte neben dem Schloss Altranstädt die KZ-Gedenkstätte Flößberg aus den Bewerbern als Preisträger aus. Zentrale Entscheidungskriterien für beide Orte waren ihre politische und historische Bedeutung, die dort geleistete politische und ehrenamtliche Bildungsarbeit sowie der Umstand, dass beide Orte dazu anregen, Verantwortung für ihr gesellschaftliches Umfeld zu übernehmen. 

Schloss Altranstädt und Gedenkstätte Flößberg ausgezeichnet

Schloss Altranstädt war das Hauptquartier des Schwedischen Königs Carl XII. Hier wurde der Altranstädter Friede während des Großen Nordischen Krieges am 24. September 1706 zwischen dem schwedischen König Karl XII. und dem Kurfürsten von Sachsen August II. geschlossen. Die Preisübergabe fand bereits am 20. September 2015 im Rahmen des Schlossfestes statt.

Die Gedenkstätte Flößberg erinnert an das Außenlager des KZ Buchenwald, welches in den Jahren 1944 und 1945 zur Produktion von Panzerfäusten errichtet worden war. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung übergab am 26. Januar 2016 Stefan Zinnow vor rund 50 Gästen im Gasthof Flößberg das Signet an die Vertreter von Geschichtswerkstatt und Förderverein. „Die Gedenkstätte Flößberg hat damit offiziell eine Aufwertung erfahren, die uns helfen wird, diesen Ort und seine Geschichte noch bekannter zu machen“, sagte Torsten Wünsche, Vorsitzender des Fördervereins Gedenkstätte Flößberg e.V. Insbesondere die Zusammenarbeit mit den umliegenden Schulen soll mit Unterstützung der SLpB ausgebaut werden. 

Zusammenarbeit mit Schulen soll weiter vertieft werden

Die jüngsten Empfänger der mit 2.000 Euro dotierten Anerkennung reihen sich in eine Liste Politischer Orte wie die Gedenkstätte Frauenhaftanstalt Hoheneck (Erzgebirgskreis), die Friedenskirche Radebeul (Landkreis Meißen) oder die Euthanasie-Gedenkstätte Großschweidnitz (Landkreis Görlitz) ein. 2016 wird der Preis im Landkreis Mittelsachsen ausgeschrieben.

(Text: Torsten Wünsche, Bild: Förderverein Gedenkstätte Flößberg e.V.)

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